Handicap - Golf
Das Handicap ist eine Kennzahl, mit der die ungefähre Spielstärke eines Golfspielers gemessen wird. Unterschiedliche Handicaps können gegeneinander verrechnet werden, um einen fairen Wettbewerb zwischen Golfspielern verschiedener Spielstärke zu ermöglichen.
Mittels des Handicaps, welches in Deutschland auch Stammvorgabe genannt wird, wird vor einem Spiel die sogenannte Spielvorgabe berechnet. Von der Stammvorgabe unterscheidet sie sich dadurch, dass außerdem noch die Schwierigkeit des Platzes einkalkuliert wird.
Aus diesem Grund kann sie höher, niedriger oder genau so hoch wie die Stammvorgabe ausfallen. Hieraus resultiert dann eine Zahl von "Vorgabeschlägen", welche der Spieler von der Schlagzahl einer Runde subtrahieren darf. Das Ergebnis unter Einberechnung der Vorgabeschläge wird als Netto-Ergebnis bezeichnet.
Bei fast allen Golfspielern ist die Stammvorgabe eine negative Zahl, auf das negative Vorzeichen wird deshalb im Allgemeinen oft verzichtet. In Deutschland liegt die Stammvorgabe zwischen +4 (beste Amateurspieler) und −54 (Anfängereinstufung). Hieraus resultiert, je besser das Handicap (im allgemeinen Sprachgebrauch: je niedriger), umso besser ist die Spielstärke, die es aufzeigt.
Das Handicap kann bei den meisten Spielformen dazu genutzt werden, die unterschiedliche Spielstärke der Golfer aufzuheben. Aufgrund dessen kann auch ein schlechter Golfer gegen einen guten siegen, da der schlechtere Golfer mit seiner besseren Spielvorgabe dementsprechend mehr Vorgabeschläge bekommt.
Golfregeln
kurze Zusammenfassung
Etikette
Die Etikette besteht sowohl aus rücksichtsvollem Benehmen und Regelungen des Vorrechts, als auch aus sorgsamen Benutzen des Golfplatzes. Die folgenden Punkte stellen an sich keine Regeln dar, sind jedoch ein wichtiger Teil des Spiels.
- Macht ein Spieler einen Schlag, dann bewege Dich nicht, sprich nicht und stehe nicht zu dicht am Spieler.
- Vergewissere Dich, ob die vorausgehenden Spieler außer Reichweite sind.
- Spiele immer ohne Verzögerung.
- Verlasse nach Beendigung des Loches das Grün so rasch wie möglich.
- Lade schneller spielende Flights ein, Dich zu überholen.
- Ebene Deine Fußspuren im Bunker ein.
- Lege von Dir herausgeschlagene Rasenstücke (Divots) wieder zurück.
- Repariere Deine Pitchmarken am Grün mit Deiner Pitchgabel.
- Lege den Flaggenstock ordnungsgemäß zurück, wenn alle das Grün verlassen haben.
Vor der Runde
Lese die Platzregeln auf der Scorekarte. Beachte die Sonderplatzregeln am schwarzen Brett. Markiere Deinen Ball, zähle Deine Schläger, maximal 14 Schläger darfst Du mitnehmen.
Während der Runde
Frage niemanden außer Deinen Partner oder Caddie um Belehrung. Gebe außer Deinem Partner niemanden Belehrung.
Abschlag
Schlage zwischen und nicht vor den Abschlagsmarkierungen ab. Bis zu zwei Schlägerlängen hinter der Vorderbegrenzung der Abschlagsmarkierung darf abgeschlagen werden. Wenn man außerhalb dieser Fläche abschlägt, gibt es im Lochspiel keinen Strafschlag, allerdings darf Dein Gegner verlangen, dass Du den Schlag wiederholen musst. Im Zählspiel erhältst Du zwei Strafschläge und musst dann von innerhalb der richtigen Fläche abschlagen.
Spielen des Balles
Spiele den Ball wie er liegt. Verbessere nicht seine Lage, den Bereich Deines beabsichtigten Schwunges oder Deine Spiellinie durch Bewegen, Biegen oder Brechen von irgend etwas, das befestigt oder angewachsen ist, außer es geschieht durch das redliche Einnehmen der Standposition oder beim Ausführen Deines Schwunges. Drücke nichts nieder, baue keinen Stand. Liegt ein Ball in einem Bunker oder Wasserhindernis, darfst Du den Boden im Bunker oder das Wasser im Wasserhindernis nicht berühren, ehe Du den Abschwung machst. Ein Ball ist unspielbar, wenn er sichtbar eingekerbt, zerschlagen oder verformt ist. Ein Ball ist nicht lediglich nicht deswegen unspielbar, weil Schmutz oder andere Stoffe darauf haften, weil er verschrammt oder zerkratzt oder weil die Farbe beschädigt ist. Der Spieler ist dafür verantwortlich, dass er den richtigen Ball spielt. Jeder Spieler sollte seine Ball kennzeichnen.
Lose hinderliche Naturstoffe
Lose, hinderliche Naturstoffe sind natürliche Gegenstände wie Steine, Blätter, Zweige und Äste und dergleichen, auch Kot, Würmer und Insekten sowie Aufgeworfenes und Haufen von ihnen, sofern die betreffenden Gegenstände weder befestigt noch angewachsen noch fest eingebettet sind und auch nicht am Ball haften. Sand und loses Erdreich sind auf dem Grün lose, hinderliche Naturstoffe, jedoch nirgendwo sonst. Man darf einen losen, hinderlichen Naturstoff entfernen, außer der Ball und der lose Naturstoff Befinden sich in einem Hindernis.
Hemmnisse
Überprüfe auf der Scorekarte, ob in den Platzregeln Hemmnisse angeführt werden (z.B. Straßen, Wege usw.). Bewegliche Hemmnisse (Rechen, Getränkedosen und dergleichen) irgendwo am Platz darf man entfernen. Bewegt sich dabei der Ball, darf man ihn ohne Strafschlag zurücklegen.
Wenn ein unbewegliches Hemmnis (z.B. Springbrunnen) Deinen Stand oder Schwung behindert, darfst Du, außer Dein Ball liegt in einem Wasserhindernis, innerhalb einer Schlägerlänge des nächsten Punktes, wo Erleichterung in Anspruch genommen werden kann, jedoch nicht näher zum Loch, ohne Strafschlag Deinen Ball fallen lassen. Du bekommst keine Erleichterung, wenn sich das Hemmnis nur in der Spiellinie befindet,
außer das Hemmnis und Dein Ball befinden sich am Grün.
Ungewöhnlich beschaffener Boden
Wenn sich Dein Ball in zeitweiligem Wasser, Boden in Ausbesserung oder in einem Loch oder Aufgeworfenem eines grabenden Tieres (Wasserhindernis ausgenommen) befindet, darfst Du ohne Strafschlag Deinen Ball innerhalb einer Schlägerlänge des nächsten Punktes der Erleichterung, aber nicht näher zum Loch fallen lassen.
Wasserhindernisse
Überprüfe die Platzregeln auf der Scorekarte, ob Teich, Bach, Fluss oder See ein frontales (gelb markiert) oder seitliches Wasserhindernis (rot markiert) ist.
Der Ball befindet sich im Wasserhindernis: Du darfst den Ball spielen wie er liegt oder unter Hinzurechnung eines Strafschlages (a.) den Ball in beliebiger Entfernung hinter dem Hindernis fallen lassen, wobei der Punkt, wo der ursprüngliche Ball zuletzt die Grenze des Wasserhindernisses gekreuzt hat, auf gerader
Linie zwischen den Loch und der Stelle, wo der Ball fallengelassen wird, liegen muss oder (b.) Du spielst den Ball von der Stelle, von der Du ihn in das Wasserhindernis geschlagen hast.
Der Ball befindet sich im seitlichen Wasserhindernis: zusätzlich zu den oben angeführten Möglichkeiten kannst Du unter Hinzurechnung eines Strafschlages den Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen von (a.) dem Punkt wo der Ball zuletzt die Grenze des Hindernisses gekreuzt hat oder (b.) eines an der gegenüberliegenden Grenze des Wasserhindernisses gleich weit vom Loch entfernten Punktes fallen lassen.
Ball verloren oder Aus
Überprüfe auf der Scorekarte die Platzregeln, wo sich die Platzgrenzen befinden und wie sie markiert sind. Wenn Dein Ball außerhalb eines Wasserhindernisses verloren ist oder sich im Aus befindet, spiele unter Hinzurechnung eines Strafschlages einen Ball von der Stelle, wo Du den letzten Schlag gespielt hast. Du darfst jedoch vorher 5 Minuten nach Deinen Ball suchen. Wenn Du ihn nach dieser Zeit nicht gefunden und identifiziert hast, ist er verloren. Falls Du aber nach einen Schlag glaubst, dass Dein Ball möglicherweise außerhalb eines Wasserhindernisses verloren oder im Aus sein könnte, darfst Du einen provisorischen Ball spielen bevor Du nach vorne gehst, um Deinen ursprünglichen Ball zu suchen, vorausgesetzt, dass Du ankündigst, dass Du die Absicht hast, dies zu tun.
Ist Dein Ball tatsächlich verloren oder im Aus, musst Du Dein Spiel mit den provisorischen Ball unter Hinzurechnung eines Strafschlages fortsetzen.
Vergiss nicht, alle Schläge die Du gemacht hast und den Strafschlag zu zählen.
Ist jedoch Dein ursprünglicher Ball nicht verloren oder im Aus, musst Du mit ihm weiterspielen und den provisorischen Ball aufgeben.
Ball unspielbar
Wenn Du glaubst, dass Dein Ball außerhalb eines Wasserhindernisses unspielbar ist, (Du alleine entscheidest darüber) darfst Du unter Hinzurechnung eines Strafschlages (a) innerhalb von zwei Schlägerlängen wo der Ball liegt, aber nicht näher zum Loch, (b) in beliebiger Entfernung hinter der Stelle, wo der Ball lag, ( wobei dieser Punkt auf gerader Linie zwischen Loch und der Stelle, wo der Ball fallengelassen wird liegen muss ) oder (c) Du wiederholst den Schlag. Ist Dein Ball in einem Bunker, kannst Du auch zwischen (a), (b) oder (c) wählen, Du musst aber den Ball im Bunker fallen lassen.
Bevor Sie sich ins Vergnügen stürzen, also auf den Golfplatz oder die Übungsanlagen gehen, sollten Sie sich mit einigen Golf-Fachausdrücken vertraut machen.
Wer das Clubhaus ein Vereinheim nennt oder Birdie, Eagle und Albatros für exotische Vögel auf den Golfplatz hält, der wird in seiner Umgebung nur verachtende Blicke ernten. Und suchen Sie nicht verzweifelnd das 19. Loch. Meistens sitzen Sie schon drin: Es ist das Vereinsheim - Entschuldigung, natürlich das Clubhaus.
Platzreife - Golf
Um die Erlaubnis zu bekommen, auf einem nicht-öffentlichen Golfplatz zu spielen, muss ein Golfer die Platzreife, auch Platzerlaubnis genannt, erlangen.
Zum Erlangen der Platzreife muss der Golfer mit einem PGA-Trainer eine Runde über den Golfplatz gehen und darf dabei lediglich eine bestimmte Zahl von Schlägen benötigen, die mit dem Par des Platzes mit Handicap 54 übereinstimmen.
Weiterhin ist zum Erwerb der Platzreife eine theoretische Prüfung zu bestehen, bei der die Regeln auch während der Prüfung eingesehen werden dürfen, da der Deutsche Golf Verband davon ausgeht, dass jeder Golfspieler die Regeln beim Golfen bei sich trägt.
Im DGV muss seit Sommer 2004 zusätzlich eine Etikette-Prüfung absolviert werden.
Golf-Lexikon
Glossar
Albatross: Ein mit drei Schlägen unter Par gespieltes Loch
As: Schlag, bei dem der Ball vom Abschlag aus eingelocht wird, auch Hole-in-one genannt
Aus: Durch weiße Pflöcke gekennzeichnete Grenze, hinter der ein Ball nicht mehr gespielt werden darf
Bag: Golftasche
Backspin: Ein Ball, der sich nach den Aufkommen rückwärts bewegt
Balata: Bälle (Kautschuk ähnliches Naturprodukt), die besonders von Pros bevorzugt werden
Birdie: Ein mit einem Schlag unter Par gespieltes Loch
Bogey: Ein mit einem Schlag über Par gespieltes Loch
Bunker: Sandhindernisse auf den Fairways und um das Grün
Dimple: Die Vertiefung in der Schale des Golfballes
Divot: Beim Spielen eines Balles mit dem Schläger herausgeschlagenes Rasenstück
Dogleg: "Hundebein", nach rechts oder links abgewinkeltes Fairway
Draw: Ein Schlag, bei dem der Ball eine leichte Kurve von rechts nach links beschreibt und danach noch länger rollt
Drive: Der Abschlag mit dem Driver
Driver: Englisches Wort für Holz 1, klassisches Abschlagholz
Driving-Range: Der Übungsplatz zum Abschlagen der Bälle (meist mit Pitching-, Chipping- und Putting-Grün)
Eagle: Ein mit zwei Schlägen unter Par gespieltes Loch
Eisen: Golfschläger aus Metall mit unterschiedlichen Neigungswinkeln (Loft) für verschiedene Entfernungen
Fade: Schlag, bei dem der Ball im Flug einen leichten Bogen von links nach rechts beschreibt
Fairway: Die Rasenfläche, die zwischen Abschlag und Grün gepflegt ist
Fett: Ein großes Grasstück, das herausgeschlagen wird, bevor der Ball getroffen wird.
Flight: Ursprünglich die Bezeichnung für die Flugstrecke des Balles. Im Deutschen auch für eine Gruppe von maximal vier miteinander spielenden Golfern gebräuchlich
Fore: Internationaler Warnruf, um Spieler oder Zuschauer vor der Gefahr eines fliegenden Golfballs zu warnen
Foursomes: Zwei Teams mit je zwei Spielern, die im Loch- oder Zählwettspiel jeweils zusammen einen Ball spielen
Golfbesteck: Die Schläger (Eisen, Hölzer und Putter)
Greenfee: Spielgebühr, die ein Spieler auf einem fremden Platz entrichten muß
Greenkeeper: Verantwortlicher für die Platzpflege
Grün: Kurzgeschnittene Rasenfläche um das Loch
Hacker: Ein schlechter Golfspieler
Handicap: Für jeden Spieler nach seiner Spielstärke festgelegte Vorgabe vom Spielausschuß. Differenz (Mehrschläge) zwischen Par des Platzes und der Zahl der Schläge, die der Spieler für den Platz benötigt
Hindernis: Bunker, Teich, See, Fluss oder Graben
Holz: Schläger mit einem relativ dickem Schlägerkopf für die langen Schläge vom Abschlag oder Fairway
Hook: Ein Golfball, der nach dem Schlag eine starke Linkskurve macht
Kurzes Spiel: Die kurzen Schläge auf das Green (Pitchen und Chippen) und das Putten
Lage: Ball-Lage, in die der Ball nach dem Schlag zur Ruhe kommt
Lesen des Greens: Genaue Betrachtung des Greens nach Beschaffenheit, Strich und Neigung.
Loft: Winkel der Schlagfläche des Schlägerkopfes
Luftschlag: Schlag, in der Absicht, den Ball zu schlagen, der aber unfreiwillig danebenging und den Ball nicht berührt hat
Netto: Spielergebnis unter Abzug vom Brutto des Spielers
Neunzehntes Loch: Scherzhafte Bezeichnung für die Clubhausbar, die niemals fehlen darf
Out of bounds: Durch weiße Pflöcke gekennzeichnete Grenze, hinter der ein Ball nicht mehr gespielt werden darf
Par: Maßeinheit für die Länge der Fairways
Pitch: Kurzer hoher Schlag zur Fahne
Pitchgabel: Instrument zum Ausbessern von Pitchmarken
Pitchmarke: Einschlagloch auf dem Grün durch den Golfball
Pro: Abkürzung von "Professional", die Bezeichnung für einen Berufsgolfer oder Trainer, der Handicap Null oder besser besitzt
Pro Shop: Verkaufsgeschäft meist in der Clubanlage
Probeschlag: Ein Schlag, der nicht die Absicht hat, den Ball zu treffen, sondern durchgeführt wird, um den tatsächlichen Schlag zu trainieren
Pull: Ball, der links vom Ziel landet
Push: Ball, der rechts vom Ziel landet
Putt: Schlag auf dem Grün mit dem Ziel, den Ball in das Loch zu bringen
Putter: Spezieller Schläger, der für den Putt verwendet wird
Putting-Green: Übungsgrün mit mehreren Löchern zum Üben des Putts
Rabbit: Golfanfänger
Rough: Das meist wilde Gelände am Rande des Fairways
Runde: Golfspiel über 9 oder 18 Löcher
Score: Anzahl der Schläge
Slice: Starke Rechtskurve des Balls während des Flugs
Socket: Der Ball reißt vom Abschlag nach rechts ab
Stableford: Zählweise einer Golfrunde, bei der diejenigen Punkte gezählt werden, die man seinem Handicap entsprechend pro Loch erhält
Strafschlag: Ein Strafschlag wird wie ein normaler Schlag dem Score hinzugerechnet
Tee: Kleines Holzstöckchen, auf das man seinen Ball beim Abschlag legt. Als Tee wird auch der Abschlag bezeichnet.
Tee-Time: Reservierte Abschlagszeit
Toppen: Der Ball wird in der oberen Hälfte getroffen und bekommt dadurch eine flache Flugrichtung
Wedge: Eisen für einen kurzen Schlag - Sand-Wedge zum Schlagen aus dem Bunker und Pitching-Wedge für kurze Annäherungsschläge auf das Grün